Bericht von Anton Fischer 28.04.2014
Team Polen gewinnt vor Team Dänemark
Regen verwandelte Rennstrecke in Morast
- 1. Team Polen (18 Punkte)
- Balinski, Damian (11 Punkte)
- Zengota, Grzegroz (7 Punkte)
- 2. Team Dänemark (17 Punkte)
- Jakobsen, Nikolaj B. (10 Punkte)
- Andersen, Jonas B. (7 Punkte)
- 3. Team Schweden (15 Punkte)
- Lindbäck, Antonio (10 Punkte)
- Sundström, Linus (5 Punkte)
- 4. Team Deutschland 1 (12 Punkte)
- Smolinski, Martin (10 Punkte)
- Härtel, Michael (2 Punkte)
- 5. Team England/Tschechien (10 Punkte)
- Allen, Oliver (6 Punkte)
- Franc, Josef (4 Punkte)
- 6. Team USA (7 Punkte)
- Ermolenko, Sam (5 Punkte)
- Manzares, Gino (2 Punkte)
- 7. Team Deutschland 2 (4 Punkte)
- Dilger, Max (3 Punkte)
- Grobauer, Valentin (1 Punkte)
Das hat es noch nicht gegeben: Das Speedway-Rennen in Neustadt wurde vom Regen dominiert. Schon das freie Training wurde deshalb abgesagt und auch das Rennen selber musste mehrfach wegen Regen unterbrochen werden. Schließlich entschied sich der MSC Neustadt als Veranstalter nach dem 16. von 20 Läufen das Rennen abzubrechen.
Am Ende waren damit wohl alle froh. Auch die Zuschauer. Sie hatten bei Temperaturen um zehn Grad an der Rennstrecke ausgeharrt und mit dem 16. Lauf waren alle vier Mannschaften vier Mal am Start gewesen. Bürgermeister Thomas Reimer attestierte: “Man hatte ein Einsehen - mit den Aktiven und den Zuschauern. Das kam auch der Sicherheit aller Beteiligten zugute.” Die Besucher der traditionsreichen Veranstaltung sahen es offenbar genauso. Sie hatten genug gesehen und verließen das Stadion nach dem vorzeitigen Rennende ohne zu murren.
Nur einer hatte sich an diesem Tag über die Verzögerungen durch den Regen freuen können. Der Schwede Antonio Lindbäck, dem man kurzerhand seinen ursprünglichen Flug gestrichen hatte, kam so noch pünktlich zum Rennen. Publikumsliebling Martin Smolinski begeisterte die Fans einmal mehr durch seiner beherzte Fahrweise. Er erklärte, er möchte Speedway in Deutschland wieder richtig bekannt machen, “so wie damals, als der Egon Müller die Weltmeisterschaft gewann”. Das Rennen hier in Neustadt, betonte Smolinski, sei für ihn eine Prestige-Veranstaltung.Um die Fahrerverträge in Neustadt hatte sich Sabine Neiss gekümmert. Ursprünglich kommt sie aus Pocking - ist mit dem Speedway aber bestens durch ihren Lebensgefährten, dem Amerikaner Shawn Moran, vertraut. Dieser wurde 1983 Langbahn-Weltmeister. Jetzt ist sie im USA-Team so gut “wie zuhause”.Zwei Fahrer, die aufgestellt waren, konnten nicht am Rennen teilnehmen zum einen der Däne Patrick Hougaard - der sich den Daumen gebrochen hatte, er wurde ersetzt durch Nicolaj B. Jacobsen und Marcel Helfer, er wurde durch Max Dilger ersetzt. Helfer hatte sich vor drei Wochen bei einem Trainingsrennen in Berghaupten den Unterarm sehr kompliziert gebrochen. Sein Ziel ist es nun bis Ende August zur deutschen Meisterschaft wieder fit zu sein. Geknickt erzählte er das seine komplette Ausrüstung bei dem Unfall mit zerstört wurde - ebenso sein Speedway Motorrad.
Für die Helfer gab es am Sonntag viel zu tun. Anton Endlich war einer der vielen fleißigen Helfer im Stadion. Er ist schon seit zehn Jahren dabei - auch als vor zwei Jahren ein Motorrad ins Publikum flog. Endlich meint, “es war ein Glück, das so viele Zuschauer zur Seite springen konnten.” Er selber blieb bei dem verletzten Mädchen, bis der Rettungsdienst da war. Am Sonntag war er für die Walze, die den Boden ebnet, zuständig. Bei dem Regenrennen hatte er mit seinen Kollegen viel zu tun, um die Strecke immer wieder neu zu präparieren.
Melanie Hauser (11) war gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Bruder Dominik da. Der arbeitete als Streckenposten. “Wenn die Ampel auf rot springt, sei es durch Unfall oder anderen Rennabbruch, muss ich sofort mit der roten Fahne die nachfolgenden Fahrer warnen”, erklärte er. Für die Sicherheit war auch das Rote Kreuz mit zwei Einsatzfahrzeugen vor Ort.
Wie sehr der Regen den Menschen zu schaffen machte, erlebten auch die vier hübschen “Gridgirls” Sigi, Leo, Ramona und Carina. Sie mussten den Fahrern ihre jeweilige Startbahn zuweisen. Je mehr es regnete, desto weichte jedoch die Fahrbahn auf. Die “Gridgirls” versanken im Matsch und wechselten deshalb beizeiten das Schuhwerk.
Wer auf der Tribüne einen Platz gefunden hatte, war vor dem Regen sicher. Alle anderen Zuschauer brauchten immer wieder einen Regenschirm.