Bericht von Jochen Dannenberg (Mittelbayrische Zeitung) 01.05.2017

Deutschland siegt in Neustadt

Mit nur einen Punkt Vorsprung sichert Martin Smolinski im letzten Lauf den Sieg für Deutschland.

  • 1. Deutschland (34 Punkte)
    • Martin Smolinski (15 Punkte)
    • Sandro Wassermann (7 Punkte)
    • Erik Riss (5 Punkte)
    • Mark Riss (7 Punkte)
  • 2. Polen (33 Punkte)
    • Adrian Gomòlski (12 Punkte)
    • Marcin Rempala (11 Punkte)
    • Tomasz Rempała (4 Punkte)
    • Michael Lobaczewski (6 Punkte)
  • 3. Schweden (27 Punkte)
    • Daniel Henderson (8 Punkte)
    • Eklof Linus (6 Punkte)
    • Alexander Edberg (3 Punkte)
    • Matthias Thornblom (10 Punkt)
  • 4. Dänemark (26 Punkte)
    • Mikkel Bech (9 Punkte)
    • Rasmus Jensen (8 Punkte)
    • Kasper Lykke Nielsen (6 Punkte)
    • Emil Grondal (3 Punkte)
  • » Ergebnisse im PDF-Format (neuer Tab)


  • 1. MSC Olching (55 Punkte)
  • 2. AC Landshut (46 Punkte)
  • 3. MSC Abensberg (45 Punkte)
  • 4. AMC Haunstetten (X Punkte)

Es war die One-Man-Show des Martin Smolinski und es war ein selten spannender Renntag im Anton-Treffer-Stadion. 2000 Zuschauer erlebten bei strahlendem Sonnenschein ein Speedway-Rennen, wie man es lange nicht mehr erlebt hatte. Erst im letzten von 20 Rennen fiel die Entscheidung im 4-Nationen-Vergleich, den der MSC Neustadt organisiert hatte. Bis dahin hatten die Besucher einen Tag erlebt, der an Dramatik kaum zu überbieten war.

Souverän hatte das deutsche Team mit Sandro Wassermann, den Brüdern Erik und Mark Riss sowie Martin Smolinski im ersten Durchgang die Führung übernommen. Nach acht Läufen hatte Deutschland 16 Punkte, Dänemark 12 Punkte und Schweden sowie Polen jeweils 10 Punkte. Doch dann riss die Erfolgssträhne von Martin Smolinski und seinen Jungs. Das polnische Team, zunächst eher schwach gestartet, wurde immer stärker.

Schließlich trennen die Mannschaften des Vier-Nationen-Turniers beim Start von Lauf 16 nur noch drei Punkte voneinander. In Lauf 16, einem „Kapitänslauf“, weil nur die Mannschaftskapitäne am Start waren, zeigt Martin Smolinski einmal mehr seine Klasse. Er setzt sich sofort an die Spitze, baut seinen Vorsprung Runde um Runde aus. In der letzten Kurve, 30 Meter vor seinen Verfolgern, dreht er sich sogar noch zu seinen Gegnern um. Smolinski weiß, diesen Sieg kann ihn ihm keinen mehr nehmen, er gewinnt das Rennen und beschert seinem Team damit drei wichtige Punkte. Ist das die Entscheidung?

Sascha Dörner, Rennleiter aus Abensberg für Neustadt, der MSC Neustadt sagt Danke!!!! (Foto: Dannenberg)

Der Punktestand sagt etwas anderes. Deutschland hat jetzt 25 Punkte, Dänemark 23, Schweden 22, aber Polen führt – mit 26 Punkten. Sicher ist in diesem Moment nur: Es darf keinen Ausfall mehr geben. Drei Null-Punkte-Läufe in Folge, wie kurz zuvor, würden jetzt alle Hoffnungen zunichte machen. Sicher ist auch: Smolinski ist der eindeutig stärkste Fahrer der deutschen Mannschaft und bisher hat er an diesem Tag allen Widersachern gezeigt, dass er gewinnen will. Bei seinem Start-Ziel-Sieg in Lauf 16 ist er dafür mit 82,4 km/h unterwegs gewesen.

„Es bleibt spannend bis zum Schluss“, ruft Stadionsprecher Günter Korn über Mikrofon und Lautsprecher den Zuschauern zu. Recht hat er. Jetzt zählt nämlich jeder einzelne Punkt. Deshalb fighten die Fahrer in jedem Rennen. Ein Raunen geht durchs Publikum, als in Lauf 17 Sandro Wassermann nach einem schlechten Start sich doch noch an die Spitze schiebt und seinem Team drei weitere wertvolle Punkte beschert.
Nach Lauf 18 liegt Deutschland mit 31 Punkten knapp vorne. Polen knapp dahinter mit 29 Punkten. Schweden und Dänemark sind schon etwas abgeschlagen. Beide haben 24 Punkte. Den Gesamtsieg können Schweden und Dänemark nicht mehr holen, aber zwischen Deutschland und Polen ist zu diesem Zeitpunkt noch alles offen. Da ist es fast wie ein Schock für die Fans der deutschen Mannschaft, als im vorletzten Lauf des Tages Erik Riss, obwohl er zunächst an dritter Position gelegen hatte, leer ausgeht. Deutschland und Polen liegen in der Punktewertung jetzt gleichauf.
Der letzte Lauf muss es entscheiden. Es ist wieder ein Kapitänslauf. Die Hoffnungen ruhen auf Martin Smolinski, er muss auf Sieg fahren. Aber da liegt plötzlich schon in der ersten Runde Polens Adrian Gomolski vor ihm. Doch Smolinski lässt sich nicht beirren. Er wagt den weiteren Weg und geht an außen Gomolski vorbei, überholt den Polen und gibt dann die Führung nicht mehr ab. Die Zuschauer in Neustadt sind begeistert und zufrieden.

Mit einem Punkt Vorsprung gewinnt Deutschland den 4-Nationen-Vergleich im Speedway vor Polen, dritter wird Schweden, vierter Dänemark.