Im Hinblick darauf, dass Neustadt bereits seit 1949 über eine Rennbahn verfügte und seit dieser Zeit dort Pferderennen durch den Rennverein abgehalten wurden, reifte im MSC der Gedanke und die Absicht, die Rennbahn auszubauen und künftig Sandbahnrennen abzuhalten. Anlässlich der Vorstandssitzung am 13. Juli 1966 griff man diese Idee auf und hierüber ist im Protokollbuch zu lesen:
"Es ist beabsichtigt, im nächsten Jahr ein Nachwuchs-Rennen in Neustadt abzuhalten. Das Rennen soll in der Zeit zwischen 1. Mai und 30. Juni 1967 stattfinden. Beim ADAC Gau Südbayern soll baldmöglichst angefragt werden, wer die Bahn abnimmt. Außerdem soll mit dem Rennverein Neustadt in bezug auf Ausbau und Instandsetzung der Rennbahn verhandelt werden".
Damit wurde für den MSC eine Entwicklung eingeleitet, deren Ausmaß und Fülle an Arbeit für alle am Sandbahnsport Interessierten sicherlich nicht auf Anhieb ermessen werden konnte. Doch durch tatkräftige Zusammenarbeit innerhalb der Vorstandschaft konnten sehr bald alle anstehenden technischen Probleme, in bezug auf Ausbau der Rennbahn, im Einvernehmen mit dem Rennverein Neustadt geklärt werden. Es war Ingenieur Hans Pfaller, der sich bereit erklärt hatte, den Ausbau der Rennbahn durchzuführen und damit alle Voraussetzungen für die Abhaltung eines Sandbahnrennens schuf.
Am 16. November 1966 befasste sich die Vorstandschaft des MSC - nachdem inzwischen einige Probleme um den Ausbau der Bahn geklärt werden konnten -, erneut mit der Abhaltung eines Sandbahnrennens im Jahre 1967. In dieser Vorstandssitzung berichtete Vorsitzender Georg Weinbauer über die mit dem Gau Südbayern geführten Besprechungen.
Zu einer erweiterten Vorstandssitzung waren erfreulicherweise zahlreiche Mitglieder des MSC erschienen, die sich bereit erklärt haben, an der Vorbereitung und Durchführung des ersten Sandbahnrennens mitzuarbeiten. Es galt zunächst, ein verantwortliches Komitee zu gründen, dem es oblag, die Organisation des Rennens und die Bestellung der einzelnen Funktionäre zu übernehmen.
Für das Sandbahnrennen zeichneten also zunächst verantwortlich:
a) Für die Technik: Ing. Hans Pfaller
b) Für die Finanzierung: Andreas Trinkl, Schatzmeister
c) Für die Organisation: Heinz Röttchen.
Aufgabe dieses Komitees war es, im gemeinsamen Zusammenwirken die einzelnen Funktionen beim Sandbahnrennen in einem Organisationsplan, der als Arbeitsunterlage für alle künftigen Rennveranstaltungen dienen sollte, zusammenzufassen.
Für das erste Sandbahnrennen am 9. Juli 1967 wurde folgende Rennorganisation bestellt:
Veranstalter: MSC Neustadt/Donau e.V. im ADAC
Schirmherr: Landrat Rudolf Faltermeier
OMK-Sportkommissar: Sepp Giggenbach (Mühldorf), Helmut Korn (München)
Organisationsleitung: Heinz Röttchen
Rennleiter: Andreas Erdl
Rennbüro: Sebastian Ringlstetter, Sepp Kaiser
Mikrofonsprecher: Hans Bruckmeier, ADAC-Gau Südbayern
Quartierbüro: Hans Scheidt
Werbung: Alois Seldmeier
Fahrerlager: Franz Erb (München), Josef Pollin jun., Adolf Stoiber, Josef Attenberger
Maschinenabnahme: Franz Erb (München)
Starter: Josel Krammel
Fahrtbeobachter: Leitung Max Euringer
Zeitnehmer: Rabl (Altmannstein)
Rundenanzeiger: Alfred Köhler
Zielrichter: Josef Pollin sen., Josef Madl
Lautsprecheranlage: Otto Gerhofer (München)
Bahnwart: Hans Kirchhammer
Bahnarzt: Dr. Peter Hild
Sanitätsdienst: BRK Neustadt
Feuerschutz: Freiwillige Feuerwehr Neustadt
Polizeidienst: Landpolizei Kelheim, Leitung Amtmann Maurer
Ehrentribüne: Georg Weinbauer, Ernst Spickernagel, Heribert Schiller
Presse: Ziehaus, Debl
Versicherung: Gothaer Allgemeine
Werkstattdienst: Ludwig Stoiber sen.
An der Ausrichtung des ersten Sandbahnrennens 1967 hatten sich neben den Mitgliedern des MSC beteiligt:
Freiwillige Feuerwehr Neustadt und Mauern, Turn- und Sportverein Neustadt, Bayer. Rotes Kreuz Neustadt, Kolpingsfamilie Neustadt, DLRG-Ortgruppe Neustadt, Schützenverein Neustadt und die Stadt Neustadt.
Als sehr erfreulich und als Zeichen guter nachbarlicher Zusammenarbeit wurde zur Kenntnis genommen, dass sich Mitglieder des MSC Abensberg zur Mitarbeit beim ersten Neustädter Sandbahnrennen bereiterklärten und ihre reichen Erfahrungen bei der Abhaltung von Rennen zur Verfügung stellten.
MSC-Vorsitzender Georg Weinbauer (li.) im Gespräch mit Eisschnellauf-Olympiasieger Erhard Keller, der dem ersten Neustädter Sandbahnrennen einen Besuch abstattete.
In einer am 22. Juli 1967 abgehaltenen Jahreshauptversammlung berichtete 1. Vorstand Weinbauer ausführlich über den Verlauf des ersten Sandbahnrennens auf der Neustädter Rennbahn. Er dankte ganz besonders allen Funktionären für die ausgezeichnete Organisation bei der Ausrichtung dieses Rennens. Ganz besonderer Dank aber gelte hier Herrn Ing. Hans Pfaller, in dessen Händen der mustergültige Ausbau unserer Rennbahn lag und der hier mit seinen Mitarbeitern und den Funktionären des MSC hervorragendes geleistet habe. Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass dieses erste Rennen des MSC ein Erfolg war, der dem MSC die Zuversicht gab, solche motorsportlichen Veranstaltungen auch weiterhin abzuhalten.